Lebensgeschichtliches Nachdenken über Religion
gewinnt an Gewicht - in der Praxis ebenso wie in der Theorie.
Dabei geht es um die Frage, wie sich die religiöse Erziehung
auf die lebensgeschichtlichen Veränderungen von Religion
in Kindheit, Jugend- und Erwachsenenalter einstellen kann und
wie Religion zur Deutung von Lebensgeschichte beiträgt. Ergebnisse
aus Lebenslauf- und Biographieforschung sowie aus Religions- und
Entwicklungspsychologie werden vorgestellt und in ihrer Bedeutung
für die Religionspädagogik gewürdigt. Praktische
Bezüge für alle Lebensalter - von der Elementarerziehung
bis zur Erwachsenenbildung - werden herausgearbeitet.
Literatur:
Comenius-Institut (Hg.): Religion in der Lebensgeschichte,
Gütersloh 1993
W. Sparn (Hg.): Wer schreibt meine Lebensgeschichte?
Gütersloh 1990
F. Schweitzer: Lebensgeschichte und Religion. Religiöse
Entwicklung und Erziehung im Kindes- und Jugendalter, Gütersloh
3
1994
Dieses in jedem Semester angebotene Proseminar ist
die Eingangsveranstaltung für das Studium der Religionspädagogik
im Studiengang für das Lehramt oder für die erste kirchliche
Dienstprüfung. Es ist i.d.R. Voraussetzung für die Zulassung
zu religionspädagogischen Seminaren.
Die Veranstaltung dient der Einführung in Fragen der religiösen
Entwicklung und Erziehung, der Unterrichtsanalyse und -gestaltung
sowie der Bestimmung von Zielen und Methoden. Im Rahmen dieser
Veranstaltung wird eine Hospitation im Religionsunterricht Tübinger
Schulen angeboten.
Voraussetzungen:
keine
Qualifikation:
schriftliche Ausarbeitung
Anforderung:
aktive Mitarbeit,
gemeinsame Lektüre, ggf. Referat, Teilnahme an einer Unterrichtshospitation
(wöchentlich ca. 2 Unterrichtsstunden während 4-6 Wochen)
Anmeldung:
1. Sitzung
Literatur:
Wegenast, Klaus: Religionsdidaktik Sekundarstufe
I. Stuttgart u.a. 1993.
Schweitzer, Friedrich / Nipkow, Karl-Ernst / Faust-Siehl,
Gabriele / Krupka, Bernd: Religionsunterricht und Entwicklungspsychologie.
Gütersloh 1995.
Eingehende Beschäftigung mit nichtveröffentlichten
Äußerungen und Mitteilungen Jugendlicher aus den letzten
Jahren. Erkundung dessen, was für heutige Jugendliche Glauben
heißt, in welchen Lebens- und Erfahrungszusammenhängen
er zum Thema wird und wie sie ihn zur Sprache bringen. Wir werden
die Widersprüche wahrnehmen, denen sich heutige Jugendliche
mit ihrem Glauben ausgesetzt sehen. Und wir bereiten uns zu einer
ausgewählten Frage auf die Praxis einer "Glaubenslehre"
mit heutigen Jugendlichen vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
haben Gelegenheit, einen Unterrichtsentwurf anzufertigen.
Anmeldung:
1. Sitzung
Literatur:
Karl-Ernst Nipkow, Erwachsenwerden ohne Gott?
Gotteserfahrung im Lebenslauf, Kaiser-Traktate 1987
HL
P
Schweitzer:
Ethische
Erziehung in Schule und Religionsunte
rricht
Mi 14-16; Beginn:
16.10.;
Immer nachdrücklicher wird in der Öffentlichkeit
eine verstärkte Wahrnehmung ethischer Erziehungsaufgaben
in der Schule verlangt. Religionsunterricht und Ethikunterricht
sind dabei besonders im Blick. Aber was können Erziehung,
Schule und Unterricht wirklich beitragen? Wie geschieht ethische
Erziehung? Welche pädagogischen und didaktischen Möglichkeiten
haben sich bewährt? - Ausgehend von solchen Fragen bietet
das Seminar eine Einführung in die Theorie und Praxis ethischer
Erziehung, einschließlich ihrer human- und sozialwissenschaftlichen
Grundlagen.
Voraussetzungen:
Proseminar
Qualifikation:
schriftliche Ausarbeitung
Anforderung:
aktive Beteiligung ggf. Referat
Anmeldung:
bei der ersten Sitzung
Literatur:
F.Oser/W. Althof: Moralische Selbstbestimmung. Modelle
der Entwicklung und Erziehung im Wertebereich, Stuttgart 1992
F.Schweitzer u. a.: Religionsunterricht und Entwicklungspsychologie.
Elementarisierung in der Praxis, Gütersloh 1995
Im schulischen Religionsunterricht treffen Lernende,
Lehrende und Inhalte, die der Lehrplan vorschreibt, aufeinander.
Die Übung bietet die Möglichkeit, sich für den
Bereich Grundschule mit jedem einzelnen der drei Punkte und ihrer
gegenseitigen Bedingtheit auseinanderzusetzen:
Für die Beschäftigung mit der Situation und dem Entwicklungsstand
heutiger Grundschülerinnen und -schüler werden soziologische
und psychologische Befunde herangezogen. Auf der Seite der Lehrenden
bildet die Auseinandersetzung mit dem eigenen Rollen- und Selbstverständnis
eine zentrale Fragestellung. Ferner sollen die Lehrpläne
des evangelischen Religionsunterrichts in der Grundschule einer
kritischen Analyse unterzogen werden.
Voraussetzungen:
keine
Anmeldung:
1. Sitzung
Literatur:
F. Schweitzer, G. Faust-Siehl (Hrsg.): Religion in
der Grundschule. Religiöse und moralische Erziehung. Frankfurt/M.
1994.
GH
Kliss:
Ökumene
als Herausforderung der Religionspädagogik
Mo 18-20
Zu Beginn sollen einige grundlegende Informationen
zum Ökumene-Begriff und zur Entwicklung der ökumenischen
Bewegung erarbeitet werden. Nachdem der gegenwärtigen Stand
des Themas in der Religionspädagogik beleuchtet wurde, geht
es anschließend um praxisbezogenere Zugänge (Ökumene-Verständnis
von Jugendlichen, Analyse von Lehrplänen/Curricula und Unterrichtsmaterialien,
Ökumene im Konfirmandenunterricht, ökumenische Zusammenarbeit
in Schule und Gemeinde). Als Abschluß und Ausblick wäre
bei Interesse der Entwurf einer Unterrichtseinheit (Schule oder
Konf.-unt.) denkbar.
Voraussetzungen:
keine
Anforderung:
Aktive Teilnahme
Literatur:
Karl-Ernst Nipkow: Ökumene - ein Thema von Jugendlichen?
Empirische Annäherungen. In: Friedrich Johannsen/Harry Noorman
(Hg.): Lernen für eine bewohnbare Erde, Gütersloh 1990,
S. 137-147.
Reinhard Frieling: Der Weg des ökumenischen
Gedankens. Eine Ökumenekunde, Göttingen 1992.
Herbert Gutschera/Joachim Maier/Jörg Thierfelder:
Geschichte der Kirchen. Ein ökumenisches Sachbuch, Mainz
1992.
Susanne Beck u.a. (Hg.): Vorlesebuch Ökumene,
Lahr 1991.
Reinhold Mokrosch/Ralph Sauer (Hg.): Ökumene
im Religionsunterricht. Glauben lernen im evangelisch-katholischen
Dialog, Gütersloh 1995.
Schweitzer:
Repetitor
ium
Praktische Theologie für Examenskand
idaten
Mo 16-18; Beginn: 21.10.;
Das Repetitorium spricht die examensrelevanten Teilgebiete
und wesentliche Themen der Praktischen Theologie an und dient
der Klärung der mit dem Examen verbundenen Erwartungen.
Literatur:
F. Wintzer (Hg.): Praktische Theologie,
3
1990
D. Rössler: Grundriß der Praktischen Theologie,
2
1994
Die Wirkungen religiöser Erziehung sind umstritten,
besonders zwischen Psychologie und Religionspädagogik. Spätestens
seit S. Freud werden der religiösen Erziehung belastende
Einflüsse vorgehalten ("Religion als Neurose" usw.).
Bücher wie T. Mosers "Gottesvergiftung" (1976)
oder E. Ringels/A. Kirchmayrs "Religionsverlust durch religiöse
Erziehung" (1986) haben weithin Verbreitung gefunden. Was
spricht
für
und was spricht
gegen
religiöse
Erziehung? Auf welche Erkenntnisse und Erfahrungen berufen sich
Religionspädagogik und Jugendpsychiatrie?
Voraussetzungen:
Religionspädagogisches Seminar
Anforderung:
aktive Beteiligung, ggf. Referat
Anmeldung:
in der ersten Sitzung
Literatur:
A. Biesinger: Kinder nicht um Gott betrügen,
Freiburg 1994
G. Klosinski (Hg.): Religion als Chance oder Risiko,
Bern u. a. 1994
F. Schweitzer: Lebensgeschichte und Religion, Gütersloh
3
1994
D
Schweitzer:
Doktorandenkolloquium
n.V.
In diesem Kolloquium werden eigene Forschungsvorhaben
vorgestellt.
Anmeldung:
persönliche Anmeldung erforderlich