Ev.-Theol.-Seminar T&uumlbingen

Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Evangelisch-theologische Fakultät
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1996/97


Lehrveranstaltungen

Religionspädagogik und Pädagogik

Vorlesungen

OL Schweitzer: Religion in der Lebensgeschichte: Aufgaben und Möglichkeiten der R eligionspädagogik
Mi 8-10; Beginn: 16.10.;

Lebensgeschichtliches Nachdenken über Religion gewinnt an Gewicht - in der Praxis ebenso wie in der Theorie. Dabei geht es um die Frage, wie sich die religiöse Erziehung auf die lebensgeschichtlichen Veränderungen von Religion in Kindheit, Jugend- und Erwachsenenalter einstellen kann und wie Religion zur Deutung von Lebensgeschichte beiträgt. Ergebnisse aus Lebenslauf- und Biographieforschung sowie aus Religions- und Entwicklungspsychologie werden vorgestellt und in ihrer Bedeutung für die Religionspädagogik gewürdigt. Praktische Bezüge für alle Lebensalter - von der Elementarerziehung bis zur Erwachsenenbildung - werden herausgearbeitet.
Literatur:
Comenius-Institut (Hg.): Religion in der Lebensgeschichte, Gütersloh 1993
W. Sparn (Hg.): Wer schreibt meine Lebensgeschichte? Gütersloh 1990
F. Schweitzer: Lebensgeschichte und Religion. Religiöse Entwicklung und Erziehung im Kindes- und Jugendalter, Gütersloh 3 1994



Proseminare

GHL P Edelbrock/Kliss: Proseminar Religionspä dagogik
Mi 16-18; Beginn: 16.10.96;

Dieses in jedem Semester angebotene Proseminar ist die Eingangsveranstaltung für das Studium der Religionspädagogik im Studiengang für das Lehramt oder für die erste kirchliche Dienstprüfung. Es ist i.d.R. Voraussetzung für die Zulassung zu religionspädagogischen Seminaren.
Die Veranstaltung dient der Einführung in Fragen der religiösen Entwicklung und Erziehung, der Unterrichtsanalyse und -gestaltung sowie der Bestimmung von Zielen und Methoden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird eine Hospitation im Religionsunterricht Tübinger Schulen angeboten.

Voraussetzungen: keine
Qualifikation: schriftliche Ausarbeitung
Anforderung: aktive Mitarbeit, gemeinsame Lektüre, ggf. Referat, Teilnahme an einer Unterrichtshospitation (wöchentlich ca. 2 Unterrichtsstunden während 4-6 Wochen)
Anmeldung: 1. Sitzung
Literatur:
Wegenast, Klaus: Religionsdidaktik Sekundarstufe I. Stuttgart u.a. 1993.
Schweitzer, Friedrich / Nipkow, Karl-Ernst / Faust-Siehl, Gabriele / Krupka, Bernd: Religionsunterricht und Entwicklungspsychologie. Gütersloh 1995.



Hauptseminare

P Schuster: Glaubensverständnis und Glaubensprobleme heutiger Jugen dlicher
Do 16-18; Beginn: 17.10;

Eingehende Beschäftigung mit nichtveröffentlichten Äußerungen und Mitteilungen Jugendlicher aus den letzten Jahren. Erkundung dessen, was für heutige Jugendliche Glauben heißt, in welchen Lebens- und Erfahrungszusammenhängen er zum Thema wird und wie sie ihn zur Sprache bringen. Wir werden die Widersprüche wahrnehmen, denen sich heutige Jugendliche mit ihrem Glauben ausgesetzt sehen. Und wir bereiten uns zu einer ausgewählten Frage auf die Praxis einer "Glaubenslehre" mit heutigen Jugendlichen vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Gelegenheit, einen Unterrichtsentwurf anzufertigen.
Anmeldung: 1. Sitzung
Literatur:
Karl-Ernst Nipkow, Erwachsenwerden ohne Gott?
Gotteserfahrung im Lebenslauf, Kaiser-Traktate 1987



HL P Schweitzer: Ethische Erziehung in Schule und Religionsunte rricht
Mi 14-16; Beginn: 16.10.;

Immer nachdrücklicher wird in der Öffentlichkeit eine verstärkte Wahrnehmung ethischer Erziehungsaufgaben in der Schule verlangt. Religionsunterricht und Ethikunterricht sind dabei besonders im Blick. Aber was können Erziehung, Schule und Unterricht wirklich beitragen? Wie geschieht ethische Erziehung? Welche pädagogischen und didaktischen Möglichkeiten haben sich bewährt? - Ausgehend von solchen Fragen bietet das Seminar eine Einführung in die Theorie und Praxis ethischer Erziehung, einschließlich ihrer human- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen.
Voraussetzungen: Proseminar
Qualifikation: schriftliche Ausarbeitung
Anforderung: aktive Beteiligung ggf. Referat
Anmeldung: bei der ersten Sitzung
Literatur:
F.Oser/W. Althof: Moralische Selbstbestimmung. Modelle der Entwicklung und Erziehung im Wertebereich, Stuttgart 1992
F.Schweitzer u. a.: Religionsunterricht und Entwicklungspsychologie. Elementarisierung in der Praxis, Gütersloh 1995



Übungen

O Edelbrock: Religionsunterricht in der Grun dschule
Do 18-20; Beginn: 17.10.96;

Im schulischen Religionsunterricht treffen Lernende, Lehrende und Inhalte, die der Lehrplan vorschreibt, aufeinander. Die Übung bietet die Möglichkeit, sich für den Bereich Grundschule mit jedem einzelnen der drei Punkte und ihrer gegenseitigen Bedingtheit auseinanderzusetzen:
Für die Beschäftigung mit der Situation und dem Entwicklungsstand heutiger Grundschülerinnen und -schüler werden soziologische und psychologische Befunde herangezogen. Auf der Seite der Lehrenden bildet die Auseinandersetzung mit dem eigenen Rollen- und Selbstverständnis eine zentrale Fragestellung. Ferner sollen die Lehrpläne des evangelischen Religionsunterrichts in der Grundschule einer kritischen Analyse unterzogen werden.

Voraussetzungen: keine
Anmeldung: 1. Sitzung
Literatur:
F. Schweitzer, G. Faust-Siehl (Hrsg.): Religion in der Grundschule. Religiöse und moralische Erziehung. Frankfurt/M. 1994.



GH Kliss: Ökumene als Herausforderung der Religionspädagogik
Mo 18-20

Zu Beginn sollen einige grundlegende Informationen zum Ökumene-Begriff und zur Entwicklung der ökumenischen Bewegung erarbeitet werden. Nachdem der gegenwärtigen Stand des Themas in der Religionspädagogik beleuchtet wurde, geht es anschließend um praxisbezogenere Zugänge (Ökumene-Verständnis von Jugendlichen, Analyse von Lehrplänen/Curricula und Unterrichtsmaterialien, Ökumene im Konfirmandenunterricht, ökumenische Zusammenarbeit in Schule und Gemeinde). Als Abschluß und Ausblick wäre bei Interesse der Entwurf einer Unterrichtseinheit (Schule oder Konf.-unt.) denkbar.
Voraussetzungen: keine
Anforderung: Aktive Teilnahme
Literatur:
Karl-Ernst Nipkow: Ökumene - ein Thema von Jugendlichen? Empirische Annäherungen. In: Friedrich Johannsen/Harry Noorman (Hg.): Lernen für eine bewohnbare Erde, Gütersloh 1990, S. 137-147.
Reinhard Frieling: Der Weg des ökumenischen Gedankens. Eine Ökumenekunde, Göttingen 1992.
Herbert Gutschera/Joachim Maier/Jörg Thierfelder: Geschichte der Kirchen. Ein ökumenisches Sachbuch, Mainz 1992.
Susanne Beck u.a. (Hg.): Vorlesebuch Ökumene, Lahr 1991.
Reinhold Mokrosch/Ralph Sauer (Hg.): Ökumene im Religionsunterricht. Glauben lernen im evangelisch-katholischen Dialog, Gütersloh 1995.

Schweitzer: Repetitor ium Praktische Theologie für Examenskand idaten
Mo 16-18; Beginn: 21.10.;

Das Repetitorium spricht die examensrelevanten Teilgebiete und wesentliche Themen der Praktischen Theologie an und dient der Klärung der mit dem Examen verbundenen Erwartungen.
Literatur:
F. Wintzer (Hg.): Praktische Theologie, 3 1990
D. Rössler: Grundriß der Praktischen Theologie, 2 1994



Oberseminare , Kolloquien, Sozietäten

FLD Schweitzer, Biesinger, Klosinski: Religiöse Erziehung pro und contra in religio nspädagogischer und jugendpsychiatrischer Sicht
Di 18-20 (14 täg.); Datum der ersten Sitzung wird per Anschlag bekanntgegeben;

Die Wirkungen religiöser Erziehung sind umstritten, besonders zwischen Psychologie und Religionspädagogik. Spätestens seit S. Freud werden der religiösen Erziehung belastende Einflüsse vorgehalten ("Religion als Neurose" usw.). Bücher wie T. Mosers "Gottesvergiftung" (1976) oder E. Ringels/A. Kirchmayrs "Religionsverlust durch religiöse Erziehung" (1986) haben weithin Verbreitung gefunden. Was spricht für und was spricht gegen religiöse Erziehung? Auf welche Erkenntnisse und Erfahrungen berufen sich Religionspädagogik und Jugendpsychiatrie?
Voraussetzungen: Religionspädagogisches Seminar
Anforderung: aktive Beteiligung, ggf. Referat
Anmeldung: in der ersten Sitzung
Literatur:
A. Biesinger: Kinder nicht um Gott betrügen, Freiburg 1994
G. Klosinski (Hg.): Religion als Chance oder Risiko, Bern u. a. 1994
F. Schweitzer: Lebensgeschichte und Religion, Gütersloh 3 1994



D Schweitzer: Doktorandenkolloquium
n.V.

In diesem Kolloquium werden eigene Forschungsvorhaben vorgestellt.
Anmeldung: persönliche Anmeldung erforderlich


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Autor der HTML-Version: Uwe Ernst Bilger(ubilger@ix.urz.uni-heidelberg.de) - 22. Juli 1996

v01-info@uni-tuebingen.de(v01-info@uni-tuebingen.de) - 22. Juli 1996